IM LOCH DER VERGESSENHEIT | Nico Anfuso sprach mit Bruno S. | publiziert in: tip-magazin, Berlin, Februar 2003 | Bruno S. wurde 1974 als Kaspar Hauser in Werner Herzogs Film „Jeder für sich und Gott gegen alle" bekannt und berühmt. Miron Zownir porträtiert den 68-jährigen Überlebenskünstler in "Bruno S. - Die Fremde ist der Tod. ►mehr
DAS SCHAUSPIEL SEINES LEBENS - Bruno S. war der Autist Kaspar Hauser in Werner Herzogs Erfolgsfilm, er und die Rolle sind bis heute eins. Nun wird er 75 Jahre alt | Von Deike Diening | Publiziert in: Der Tagesspiegel, Berlin, 1. Juni 2007 | Mit geschlossenen Augen gibt es keine Zweifel. Es spricht Kaspar Hauser. Diese eindringliche. Kräftige. Langsame. Und unbeirrbare Stimme. Die nach jeder Sinneinheit abfällt. Und pausiert. Als habe sie jetzt viel mehr beschlossen als nur einen grammatischen Bogen. Es ist der Kaspar Hauser aus Werner Herzogs Film „Jeder für sich und Gott gegen alle“ von 1974. ►mehr
TRIBUTE - Bruno Schleinstein | Von Kristina Koch | Publiziert in: intro, online-magazin, Berlin, 16. Juli 2007 | Es kommt im Film nicht allzu häufig vor, dass Schein und Wirklichkeit verschmelzen. Passiert es doch, so ist es ungemein verstörend, hinter der Rolle eines Schauspielers den wahrhaft gebeutelten Menschen zu erkennen. Bruno Schleinstein ist so ein bizarrer Fall. Der Berliner brilliert in Jeder für sich und Gott gegen alle - Kaspar Hauser (1974) und Stroszek (1977), beide dieser Tage mit der DVD-Box Werner Herzog - Frühe Jahre (Kinowelt) zu erstehen. Schleinsteins packende Auftritte als Kaspar Hauser und Häftling Stroszek zeugen davon ... ►mehr
DAS LIED DES BRUNO S. - Der Sänger Bruno Schleinstein hat in einem Film von Werner Herzog den Kaspar Hauser gespielt, einen verlassenen Jungen. Er selbst wuchs während der Nazizeit in Heimen auf - und lernte erst durch das Akkordeon, über das Erlebte zu sprechen | Von Waltraud Schwab | Publiziert in: taz (die tageszeitung), Berlin, 2. Juni 2007 | Manchmal kommt Bruno S. mit seinem Akkordeon in die Stadtklause am Anhalter Bahnhof. Dann packt er im engen Hinterzimmer vor dem Foto der Bahnhofsruine, wie sie nach dem Krieg im Winter da stand, sein Instrument aus, stellt den Koffer vor sich und legt sein kariertes Jackett darüber. Darauf arrangiert er Glocken. Jede hat einen anderen Ton. ►mehr
EIN GESCHENK GOTTES - Nahaufnahme: Er war Kaspar Hauser in Werner Herzogs Film - heute spielt Bruno S. sich selbst. | Von Verena Friederike Hasel | Publiziert in: Spiegel online | Kultur | Hamburg | 06.04.2009 | Wie viel Aufmerksamkeit doch einer auf sich ziehen kann, der nur dasteht und schweigt. Vor einer Viertelstunde ist der alte Mann auf die Bühne in der Berliner "Stadtklause" gestiegen, hat einen zerschlissenen Koffer abgestellt, ein Wasserglas neben sich plaziert und verharrt nun reglos. Und die Gäste, Angestellte aus den Bürogebäuden ringsum, Touristen, die in der Kneipe mit den Holzbänken und Bouletten ein Stück altes Berlin suchen, unterbrechen ihre Gespräche und schauen ihn an. ►mehr
Bruno S.: ALS ICH MENSCH WURDE, MUSST ICH STERBEN | Feature von Annett Krause und Matthias Hilke, in: WDR3/Köln am 15.02.2014 | 2010 fand man Bruno S. in seiner Berliner Wohnung tot am Flügel sitzend. Er war 68 Jahre alt. Seinen Nachnamen wollte er geheim halten, galt deshalb als "unbekannter Soldat des deutschen Films", wie ihn Werner Herzog einst nannte. 23 Jahre verbrachte er in Besserungsanstalten, wurde während des Nationalsozialismus in den Wittenauer Heimstätten für vermeintlich geistesschwache Kinder Opfer ärztlicher "Experimente". Erst 1956 "geht der Bruno in Freiheit", wird Gabelstaplerfahrer und zieht als Moritatensänger über Berlins Hinterhöfe. ►mehr
Aus dem Nichts gekommen | Von Bert Rebhandl, in: taz Berlin m 28.08.2010 | Kaspar Hauser war der Homunkulus des romantischen Zeitalters, ein Naturkind ohne Geschichte (oder aber mit einer edlen), eine Projektionsfläche für Garten- und Dschungelfantasien, für die Anhänger von Rousseau und die Ahnen von Darwin. Als Werner Herzog 1974 seinen Film „Jeder für sich und Gott gegen alle“ über den Fall Kaspar Hauser machte, tat er gut daran, diese Rolle mit einem Schauspieler zu besetzen, der nicht nur im eigentlichen Sinn kein Schauspieler war, sondern der wie das wilde Kind auch aus dem Nichts zu kommen schien. Bruno S. (Bruno Schleinstein) hat später immer wieder stolz bekräftigt, dass er vor der Arbeit mit Herzog „noch nie ein internationales Angebot“ bekommen hatte. ►mehr
Ein großer urbaner Unbequemer | Von Nicole Delmes, Susanne Zander (Hrsg.) Rebhandl, in: Berliner Zeitung am 24.05.2020 | Aufgewachsen in der Wittenauer Heilstätte und mitten in Berlin immer an den Rändern beheimatet, war der Musiker und Künstler Bruno Schleinstein eine Inspiration für Oscar-Gewinner Elliott Smith und spielte bei Werner Herzog Kaspar Hauser. Jetzt ist ein würdigendes Buch erschienen. ►mehr
Stroszek
Rezension zum Film von Werner Herzog | Von Lorenz Mutschlechner, in: untergrund blättle, Wädenswill/CH am 07..12.2022 | Die Geschichte erzählt von Bruno Stroszek (Bruno S.), einem alkoholisierten Kleinkünstler, der wegen kleineren Gaunereien im Berliner Gefängnis sitzt. Der Zuschauer beginnt allerdings damit, wie Bruno kurz vor seiner Entlassung, dem Gefängnisdirektor (Alfred Edel) schwören muss, dass er nie wieder Alkohol zu sich nehmen oder gar nur ein Wirtshaus betreten wird. Bruno verlässt also die Anstalt und kehrt auf den Weg nach Hause erstmals bei der Bar „Bier-Himmel“ zu, wo er, nachdem er sich natürlich ein kühles Bier bestellt hat, auf seine ehemalige Freundin und Prostituierte Eva (Eva Mattes) trifft. ►mehr